Schäler, Messer, Schere & Co Für Linkshänder*innen - Kaffee Oder Tee

Linkshänder*innen tun sich immer noch schwer, weil Geräte und Maschinen oft für die Mehrheit der Rechtshänder*innen gemacht sind - auch im Haushalt. Darauf sollten sie achten.

Es gibt einfach mehr Rechtshänder, deswegen sind viele Dinge zum rechtshändigen Gebrauch gemacht: Scheren, Messer, Schäler, Bleistiftspitzer oder auch elektrische Küchengeräte. Wir sagen, worauf sie als Linkshänder*in bei den Arbeitsgerät achten sollten.

Ein Sparschäler schält die Schalen von Obst und Gemüse besonders dünn und sparsam. Zusätzlich ist ein integrierter Ausstecher hilfreich. So lassen sich Kartoffelaugen und marode Stellen gut entfernen.

Modelle mit einer längs angebrachten Klinge eignen sich besonders für kleines Schälgut. Hier verläuft die Klinge in einer Linie mit dem Griff. Bei Pendelschälern kann man die Klingen umdrehen. Auch lassen sich die Klingen hier meist nachkaufen.

Bei feststehenden Klingen gibt es Modelle für Rechts- oder Linkshänder*innen. Der Schäler wird mit der Hand geführt. Durch die gute Druckausübung kann sehr genau geschält werden, allerdings braucht es ein wenig Übung. Das Schälen mit feststehenden Klingen eignet sich besonders für sehr hartes Schälgut, muss aber geübt werden und die Hand ermüdet schnell.

Für große Teile greift man besser zu einer quer im Griff angebrachten Klinge. Die Form erinnert an ein "Y". Der Schäler wird hier mit der Bewegung des Arms geführt und eignet sich für längliche Obst- und Gemüsesorten wie zum Beispiel Möhren, Salatgurken oder große Kartoffeln. Dadurch ist es weniger anstrengend für die Hand. Es kann aber nicht so präzise geschält werden. Meist sind diese Schäler für Links- und Rechtshänder*innen geeignet.

Arbeitsmesser, mit denen man zum Beispiel hartes Gemüse schneiden muss, sind immer symmetrisch geschliffen. Solche Messer eignen sich für beide Hände. Man sollte aber darauf achten, dass der Griff auch in der linken Hand gut liegt und nicht ergonomisch für die rechte Hand konzipiert ist.

Beim Verarbeiten von weichen Lebensmitteln dagegen kommt es sehr darauf an, wie das Messer geschliffen ist. Brot, Tomaten oder Käse lassen sich viel besser und leichter schneiden, wenn das dafür asymmetrisch geschliffene Messer für die arbeitende Hand gefertigt ist. Ansonsten wäre ein präziser Schnitt schlecht möglich, das Messer driftet immer weg und man muss beim Schneiden dagegen halten. Auch dünne, lange Schnitte auszuführen oder filetieren wäre ganz schwierig.

Einseitig geschliffene Klingen halten die Schnittpräzision, ohne dass Druck ausgeübt werden muss, und lassen sich leicht führen.

Problematisch bleibt das Taschenmesser. Der Aufklappmechanismus ist für die Rechtshänder*innen konzipiert. Hier gibt es für Linkshänder*innen noch wenig Ausweichmöglichkeit.

Egal ob Haushaltschere, Nagelschere, Schneiderschere, Gartenschere oder die professionelle Friseurschere - Linkshänder*innen können mit solchen Scheren nicht gut arbeiten, da sie für Rechtshänder*innen konzipiert sind: Beim Schneiden klappt das Schnittgut nach oben statt sauber nach unten weg. Die Sicht auf die Schnittkante wird versperrt, so dass die Schere schräg gehalten werden muss.

Bei Scheren für Linkshänder*innen sind die Klingen spiegelverkehrt angebracht. So kann das Schnittgut nach unten wegklappen und es ist ein präzises Schneiden möglich, weil auch der richtige Druck ausgeübt wird.

Im Studio: Bärbel Neher, Netzwerk Haushalt

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