Sollte man Gehölze im November noch schneiden?

2022-11-14 15:14:31 By : Ms. Caster Wheel ZR

Von Katharina Regenthal | 11. November 2022, 11:10 Uhr

Draußen wird es so langsam ungemütlich – für Hobbygärtner gibt es trotzdem noch einiges zu tun. Aber gehört dazu auch der Schnitt von Gehölzen?

Auch im November gibt es noch einiges für Hobbygärtner zu tun. Unter anderem müssen die Pflanzen ausreichend auf den Winter vorbereitet werden. Aber wie sieht es mit einem Schnitt bei Gehölzen aus? „Im November wird im Grunde nicht sehr viel Schnitt betrieben, da die Temperaturen ja schon ziemlich fallen können und Frost den Pflanzen an ihren Wunden zusetzen könnte“, sagt Sandra von Rekowski vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde gegenüber myHOMEBOOK. Dennoch kommt es beim Schneiden auch auf das jeweilige Gehölz sowie die Wetterlage an, ob Hobbygärtner im November nochmal zur Schere greifen sollten.

Grundsätzlich besteht im November zwar die Gefahr, dass der erste Frost dem Gehölz nach dem Schneiden zusetzen könnte. Aber es gibt auch Ausnahmen. „Sind überalterte oder kranke Äste im Gehölz, können Sie im Herbst entfernt werden. Durch das fehlende Laub kann man viel besser erkennen, wo Schnittbedarf besteht“, erklärt von Rekowski. Außerdem kann man folgende Gehölze auch noch im November bei Bedarf schneiden.

Ahornbäume haben einen starken Saftfluss. Das führt dazu, dass sie an den Schnittstellen ausbluten. Im Frühjahr steht der Ahorn voll im Saft – dann sollte man ihn auf keinen Fall schneiden. Stattdessen eignet sich eher der späte Herbst, dann lässt der Saftfluss etwas nach. Wichtig ist dabei aber zu beachten, dass das Wetter mitspielt: Es muss trocken sein, es darf keine pralle Sonne geben und auch keinen Frost. Solange diese Lage gegeben ist, kann der Ahorn geschnitten werden – allerdings müssen die Arbeiten bis spätestens Mitte Januar abgeschlossen sein, da der Saftfluss dann wieder stärker wird.

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Bevor man zur Astschere greift, sollte man sicher aber erst einmal ein genaues Bild vom Ahornbaum machen. Denn das Gewächs ist empfindlich und verzeiht sinnlose Schnitte nur bedingt. Kranke Triebe sollten bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten und alte Äste stehen gelassen werden. Außerdem sollten lange Triebe nur im einjährigen Holz zurückgeschnitten werden.

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Ob ein Ahorn überhaupt geschnitten werden sollte, hängt von der Sorte ab. Einige sind eher schnittunverträglich und sollten nur dann einen Schnitt bekommen, wenn es unumgänglich ist.

Auch Holunder sollte man noch vor dem Winter schneiden – die ersten Schnittmaßnahmen können bereits nach der Ernte vorgenommen werden. Der Schnitt im November erhöht den Ertrag im kommenden Jahr und dämmt ein wenig das Wachstum ein. Denn Holunder kann mit der Zeit eine Höhe von bis zu sieben Metern und eine ähnliche Breite erreichen. Unten ist er dann aber meist kahl und nicht mehr schön anzusehen und auch nicht mehr ertragreich.

Beim Holunder sollte man vor allem ältere, abgeerntete Äste abschneiden und die einjährigen stehen lassen. Die alten Äste sind an einer rissigen Rinde zu erkennen – die jüngeren haben dagegen eine glatte. Handelt es sich bei dem Holunder um eine Ziersorte, dann benötigt er keinen regelmäßigen Schnitt – nur dann, wenn das Gehölz überaltert und aus der Form gerät.

Wie es der Name schon verrät, tragen Herbst-Himbeeren Früchte bis in den Herbst. Die letzte Ernte ist je nach Wetter im November – und dann kann man auch den ersten Schnitt vornehmen. Zeit hat man bei Herbst-Himbeeren dann bis in den Januar. Das Obstgehölz sollte für eine üppige Ernte im kommenden Jahr etwa eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten werden, da die Beeren am einjährigen Holz fruchten.

Im Gegensatz zu Himbeersorten, die im Sommer Früchte tragen, können Herbst-Himbeeren recht üppig beschnitten werden. Denn sie blühen und tragen ihre Früchte an den neu gewachsenen Trieben. Sommer-Himbeeren tragen ihre Früchte dagegen an den zweijährigen Trieben.